Jörg Oppermann und Che Guevara gewinnen den Großen Preis von Münster

CheMünster scheint für Jörg Oppermann ein gutes Pflaster zu sein, um seine Geburtstage zu feiern. Im vergangenen Jahr startete der Rheinland Pfälzer erstmals beim K+K-Cup und gewann bei seiner Premiere gleich das Championat – und das an seinem 30. Geburtstag. Exakt ein Jahr später schlug Oppermann erneut mit seinem Hengst Che Guevara an seinem Ehrentag zu und steht nun auf der mit äußerst prominenten Namen bestückten Siegerliste des Traditionsturniers. „Die Woche hier hat nicht gut angefangen. Aber so ein Abschluss ist natürlich super“, meinte Oppermann, der erst am vergangen Montag aus dem Skiurlaub zurückgekommen war. Offenbar pünktlich genug, um im Stechen den Lemgoer Henrik Griese und den Lokalmatadoren Jens Baackmann auf die Plätze zu verweisen.

Der anspruchsvolle Kurs hatte zuvor im Umlauf ordentlich selektiert, nur acht Teilnehmer schafften es ins Stechen. Dabei waren es nicht nur die elf Hindernisse mit 14 Sprüngen, die Probleme bereiteten. Die erlaubte Zeit von 68 Sekunden war eng bemessen, zwei Sekunden mehr hätten dem Springen gut getan. So verpassten Alexander Kernebeck, Holger Wenz (je 0,25 Punkte), Joachim Heyer, Championatssieger Holger Wulschner und Marie Ligges (je 0,5 Punkte) den finalen Durchgang nur wegen Zeitfehler.

Der Stechparcours entschädigte aber dann die Reiter, er war prädestiniert für die Abteilung Attacke. Auch wenn Griese zunächst mit Camilla in 40,44 Sekunden eine gemäßigte Runde vorlegte. „Ehrlich gesagt hatte ich für Münster drei Pferde für die Mittlere, aber nur 0,5 für die Große Tour. Und in den Tagen vorher lief es nicht so gut, daher bin ich nun überglücklich“, so Griese, der mit seiner Entscheidung, auf Sicherheit zu reiten, richtig lag.

Denn einzig Oppermann war an diesem Tag besser, Che Guevara war wie 2015 in der Halle Münsterland auf den Punkt fit. „Er ist ein sehr intelligentes Pferd und merkt, was für eine Atmosphäre in der Halle ist. Dann kämpft er immer umso mehr mit“, erklärte der Sieger, der vom ersten Sprung an in den Vollgas-Modus geschaltet hatte – um dann an der richtigen Stelle etwas rauszunehmen. Wie etwa vor der zweifachen Kombination. „Ich hatte ihn vorher ja schon zweimal durch die Halle gejagt, da habe ich vor der Kombination einen Galoppsprung mehr gemacht.“

Anders als Hans-Thorben Rüder. Im Sattel von Orlanda – das Reitduo gewann 2011 den Großen Preis von Münster – war er drauf und dran, Oppermann das Geburtstagsgeschenk noch aus der Hand zu reißen. Doch den ersten Sprung der Kombination ging er zu flach an, ein Abwurf war die Folge. Seine Zeit von 35,41 Sekunden hätte für Oppermann (36,31 Sekunden) zumindest gereicht. „Das Zittern war groß, Orlanda ist ja wie ein Ferrari mit Sonderausstattung“, sagte Oppermann, der mit seinem frühen Top-Ritt auch Baackmann in die Karten spielte. „Es war vielleicht ganz gut, dass er so eine Zeit vorgelegt hatte. So mussten die anderen etwas mehr riskieren. Ich habe Jörgs Ritt auf der Leinwand gesehen und habe gesagt, dass es für mich wohl auch ohne Sprünge nicht gereicht hätte“, erklärte Baackmann. So setzte der Münsteraner auf die Karte Sicherheit und belohnte sich bei seinem Heimspiel mit Rang drei.

Pech hatte dagegen Toni Haßmann. Der Titelverteidiger musste als letzter Starter seinen Angriff früh abblasen, nachdem Crocant am zweiten Hindernis den Sprung verweigert hatte.

Quelle: Westfälische Nachrichten http://www.wn.de/Fotos/Sport/Muenster/Letzter-Tag-des-K-K-Cup-2016/(Foto)/12

Benny Hermann